Wasser, Wiesen und Berge am Wilcox Pass im Jasper National Park in den Rocky Mountains in Kanada

Jasper National Park – unsere Highlights und Tipps

Der Jasper National Park in Alberta ist der flächenmäßig größte Park der kanadischen Rocky Mountains und zieht jedes Jahr weit mehr als zwei Millionen Besucher an. Die meisten davon kommen in der sehr kurzen Hauptreisezeit zwischen Juli und September, da nur dann alle Wanderwege und Straßen schneefrei sind.

Er erstreckt sich über mehr als 11.000 Quadratkilometer und wurde 1907 gegründet. Zusammen mit den anderen Nationalparks in den Rockies gehört er zum UNESCO-Welterbe. Der Jasper National Park ist zwar weniger überlaufen als der benachbarte Banff National Park, aber nicht weniger beeindruckend. Verbunden sind beide Parks durch den grandiosen Icefields Parkway, eine der schönsten Panoramastraßen der Welt.

Icefields Parkway in Alberta mit gelben Fahrstreifen in der Mitte und Bergen im Hintergrund
Icefields Parkway

Wir haben den Jasper National Park bisher zweimal besucht: Ende Mai 2010 und Ende Juli 2022. Bei unserem ersten Tripp lag teilweise noch hüfthoch Schnee auf den Wanderwegen und viele Seen waren noch komplett zugefroren (hier unser Reisebericht von damals). Da haben wir jetzt im Hochsommer natürlich mehr Glück und können die Schönheit des Parks völlig ohne Einschränkungen erleben.

Update: Das verheerende Jasper Wildfire hat von Ende Juli bis Anfang September 2024 fast 40.000 Hektar Fläche im Jasper National Park zerstört. Auch in der Stadt Jasper fielen viele Gebäude den Flammen zum Opfer. Der Park öffnet nach und nach den Zugang zu den unterschiedlichen Gebieten. Den aktuellen Stand findest Du hier auf der Seite von Parcs Canada.

Karte mit allen Sehenswürdigkeiten im Jasper National Park

Columbia Icefield – Pflichtstopp am Icefields Parkway

Das Columbia Icefield ist eine der größten Ansammlungen von Eis südlich des Polarkreises und Nährgebiet von acht großen Gletschern. Das riesige Gebiet erstreckt sich über sage und schreibe 325 Quadratkilometer.

Der Athabasca-Gletscher ist derjenige, der bis weit an den Icefields Parkway heranreicht und deswegen einer der meistbesuchten und meistfotografierten Gletscher Nordamerikas ist. Vom in der Hauptsaison immer unglaublich überfüllten Icefield Centre aus werden die bekannten Snowcoach-Bustouren auf den Gletscher angeboten.

Rot weißer Snowcoach Bus mit Ahornblatt auf der Seite und riesigen Reifen vor dem Columbia Icefield
Snowcoach vor dem Columbia Icefield
Malte am Athabasca Gletscher im Jasper National Park
Am Fuße des Athabasca Gletschers

In den letzten hundert Jahren hat sich der Athabasca-Gletscher weit mehr als einen Kilometer zurückgezogen und mehr als die Hälfte seines Volumens verloren. Am Fuße der mehr als fünf Kilometer langen Gletscherzunge erzählen Steine mit Jahreszahlen und Bildtafeln vom dramatischen Rückgang des ewigen Eises hier.

Der Columbia Icefield Glacier Skywalk ist ein 400 Meter langer Rundweg mit Glasboden in über 300 Metern Höhe über dem Sunwapta Valley. Er ist die neueste Attraktion im Jasper National Park und wurde im Mai 2014 eröffnet. Der Transfer dorthin erfolgt vom Icefield Centre aus. Möchtest Du den Skywalk und den Gletscher auf einer Fahrt mit dem Snowcoach erleben empfehle ich Dir eine Kombi-Tour, die Du bequem im Voraus reservieren kannst:

Wilcox Pass Trail – die schönste Wanderung

Die Wanderung zum Wilcox Pass zählt zu den schönsten Tageswanderungen in den Rockies. Der Hike ist knapp 8 Kilometer lang und bietet phantastische Ausblicke auf das Columbia Icefield – beziehungsweise die sichtbaren Teile davon. Und das absolut zu Recht! Es gibt wohl keinen besseren Aussichtspunkt auf das Columbia Icefield und die umliegenden Gipfel. Und das Ganze auch noch weit ab des Trubels und der Menschenmassen unten am Icefield Centre.

Der Trailhead liegt etwa drei Kilometer südlich des Columbia Icefield Besucherzentrums am Icefields Parkway. Am ausgeschilderten Wilcox Creek Campground biegen wir ab und erreichen nach ein paar Metern schon den kleinen Parkplatz und die Info-Tafel für die Wanderung.

Der Hike ist im Schwierigkeitsgrad als moderat eingestuft. Das liegt vor allem daran, dass auf dem ersten Kilometer der Großteil des Höhenunterschieds von 400 Metern bewältigt werden muss. Dazu liegt der Ausgangspunkt der Wanderung schon auf 2.000 Metern und die dünne Luft lässt uns dann zu Anfang auch ganz schön schnaufen. Das erste Stück führt also recht steil und schattig durch einen herrlich duftenden subalpinen Wald.

The world is big, and I want to have a good look at it before it gets dark. – John Muir

Nachdem wir die Baumgrenze erreicht haben geht der Trail über in die dann relativ flachen weiten und offenen Bergwiesen. Die Ausblicke sind gleich spektakulär! Bald kommen wir zu den beiden roten kanadischen Stühlen und dem atemberaubenden Aussichtspunkt auf den Athabasca-Gletscher, den Dome-Gletscher und den Mount Athabasca. Bis hierhin haben wir etwas mehr als anderthalb Kilometer Strecke zurückgelegt. Viele Wanderer kehren an dieser Stelle um.

Malte auf dem Wilcox Pass Trail. Links und rechts des sandfarbenen Weges liegen grüne Wiesen und im Blickfeld riesige Berge
Zwei rote kanadische Stühle am Aussichtspunkt auf das Columbia Icefield gegenüber
Aussicht auf das Columbia Icefield und den Icefields Parkway

Es lohnt sich aber sehr, den Weg weiter bis zum Wilcox Pass zu laufen. Nach den Stühlen steigt der Trail wieder leicht an und führt bald entlang einer kleinen Schlucht mit einem Bach. Alle paar Meter ergeben sich neue tolle Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und Gletscher. Wir machen unzählige Fotos und geniessen das wunderbare Panorama.

Wanderweg mit grüner Wiese links und rechts und Bergkette im Hintergrund
Malte auf dem Wilcox Pass Trail im Jasper National Park
Blick auf den Trail und das Felsmassiv auf der linken Seite. Im Vordergrund ein kleiner See mit Schmelzwasser
Blick auf den Athabasca Gletscher mit Wanderweg im Vordergrund

Am Wilcox Pass auf knapp 2.400 Metern Höhe – dem Ziel unserer heutigen Wanderung – machen wir eine ausgiebige Picknick-Pause. Das Schmelzwasser hat einige kleine Seen inmitten der grünen Bergwiesen entstehen lassen. Die Ruhe und die Atmosphäre hier oben sind wunderschön.

Malte an dem Schild mit der Aufschrift Wilcox Pass und Bergpanorama im Hintergrund
Caro und Malte am Wilcox Pass im Jasper National Park
Malte auf einem Stein in kleinem See inmitten des wundervollen Bergpanoramas
grauer großer Stein am Ufer eines Schmelzwasser-Sees und Bergen links und rechts davon
See am Wilcox Pass mit schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund
Bach mit Wasser und Schnee am Ufer sowie Bergmassiv am linken Bildrand

Ein 1,4 Kilometer langer Weg führt von hier aus noch zur Wilcox Ridge, einem weiteren Aussichtspunkt genau oberhalb des Columbia Icefield Centre mit einem frontalen Anblick des Athabasca-Gletscher. Wir wollen aber zeitig in Jasper und unserem Hotel sein, deshalb sparen wir uns dies für ein nächstes Mal auf. Nach etwa vier Stunden Wanderung sind wir wieder zurück an unserem Auto. Wir können diesen tollen und abwechslungsreichen Hike nur absolut empfehlen!

Goats and Glaciers Lookout – die schneeweißen Bergziegen

Auf dem weiteren Weg nach Jasper ist der Goats and Glaciers Lookout ein weiterer absoluter Must-Stop. Die Ausblicke auf den Athabasca River und die mächtigen Gipfel der Fryatt Mountain Range sind spektakulär. Die Chance hier zusätzlich die schneeweißen Mountain Goats zu sehen ist nahe an einhundert Prozent.

Blick vom Goats and Glacier Lookout auf den hellblauen Athabasca River mit grünen Inseln darin und die Bergkette im Hintergrund
Blick vom Aussichtspunkt
Schneewiße Bergziege an grün bewachsenem Hang mit hohen Tannen dahinter
Mountain Goat – die schneeweiße Bergziege

Jasper – Ausgangspunkt für die Erkundung des Nationalparks

Der kleine Ort Jasper mit seinen etwa 5.000 Einwohnern bietet eine Vielzahl von Hotels und touristischer Infrastruktur und ist damit der Hauptausgangspunkt für einen Besuch des Jasper National Park. Von Osten oder Westen her ist Jasper über den Yellowhead Highway zu erreichen, vom Süden über den Icefields Parkway. Dieser zweispurige Highway verbindet den Ort mit dem knapp 235 Kilometer entfernten Lake Louise im Banff National Park.

Blick von unserem Balkon im Crimson Hotel auf die Hauptstraße in Jasper, parkende Autos und Waggons eines Güterzugs vor Bergpanorama
Blick von unserem Balkon im The Crimson Hotel

Entlang der Hauptstraße spielt sich das touristische Leben des Ortes ab. Hier findest Du eine große Auswahl an Restaurants und Bars. Parallel dazu laufen die Bahnschienen, auf denen u.a. die beiden bekannten kanadischen Fernzüge The Canadian und Rocky Mountaineer verkehren.

Fotocollage mit verschiedenen Eindrücken von Jasper, Alberta

Etwa zehn Fahrminuten südwestlich des Ortes führt die Jasper SkyTram auf den mehr als 2.200 Meter hohen Whistlers Mountain mit tollen Panoramablicken auf den Ort und die Gipfel des Jasper National Park. Die Fahrt hinauf in der Gondel dauert etwa sieben Minuten. Oben gibt es ein kleines Cafe und einen kurzen Wanderweg zu mehreren Aussichtspunkten.

Unsere Hotelempfehlung in Jasper

Das The Crimson Jasper* ist eines der neueren Hotels im Ort. Es liegt zentral an der Hauptstrasse, hat tolle moderne Zimmer und phantastisches Personal an Rezeption und Bar. Wir fühlen uns hier sehr wohl!

Unser Zimmer im The Crimson Jasper
Unser Zimmer im The Crimson Jasper

Am nördlichen Ortsausgang liegt das Forest Park Hotel* mit seinen renovierten Zimmern, zwei Restaurants, Innenpool und Fitnesscenter. Und auch das Whistler’s Inn in der Ortsmitte können wir absolut empfehlen.

Maligne Lake – Postkartenmotive live

Am nächsten Tag machen wir uns früh auf in Richtung Maligne Lake. Von Jasper aus führt die etwa 44 Kilometer lange Maligne Lake Road direkt an das Nordufer des Sees. Mit einer Uferlänge von 45 Kilometern ist er einer der größten Seen in den kanadischen Rocky Mountains. Er ist durchschnittlich 100 Meter tief und wird nie wärmer als 4°C.

Maligne Lake im Jasper National Park mit Boosthaus und bergen im Hintergrund
Maligne Lake Bootshaus

Ein Must-Do am Maligne Lake ist die kurze und einfache Wanderung auf dem Mary Schaeffer Loop. Benannt nach der Entdeckerin des Sees bietet er die besten Ausblicke. Vom riesigen Parkplatz aus gibt es mehrere ausgeschilderte Zugänge zum Trail entlang des Ufers.

Blick über den türkisfarbenen Maligne Lake vom Mary Schaeffer Loop. Am linken Ufer stehen Tannen, am Horizont ist ein markantes Bergmassiv und im Vordergrund eine grüne Tanne
Blick über den See vom Mary Schaeffer Loop
Blick auf das Maligne Lake Bootshaus von hinten
Anleger der Maligne Lake Cruise

Ungefähr in der Mitte des Maligne Lake liegt Spirit Island, einer der meist fotografierten Orte der Rocky Mountains und Wahrzeichen des Jasper National Park. Bootstouren bringen Dich im Sommer für einen kurzen Stopp zur kleinen Insel. Buchen kannst Du vorab. Spirit Island ist so berühmt, dass es oft als Symbol für die Schönheit der kanadischen Rockies verwendet wird und die Titelseiten vieler Reiseführer und Kataloge ziert.

Boot der Maligne Lake Cruise auf dem See vor dem bewaldeten Ufer und schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund
Schiff der Maligne Lake Cruise auf dem Weg zur Spirit Island

War bei unserem ersten Besuch hier vor elf Jahren der See noch fast komplett zugefroren haben wir heute absolutes Kaiserwetter. Wir empfehlen früh am Tage hier zu sein, um den ganz großen Besuchermassen etwas aus dem Wege zu gehen.

Blick über das türkisfarbene Wasser des Maligne Lake auf das Bergmassiv am Ende
Maligne Lake Bootshaus mit Aufschrift auf dem Dach und großer Tanne im Vordergrund

Medicine Lake – See mit unterirdischem Geheimnis

Auf dem Rückweg halten wir noch am Medicine Lake. In der Nähe des Medicine Lake Lookout an der Nordspitze des Sees gibt es auf einem Baumstumpf ein beeindruckendes Weißkopfseeadler-Nest. Immer wieder dreht der riesige Greifvogel seine Runden über uns. Ein tolles Spektakel! Der Wasserstand des Sees schwankt übrigens im Laufe des Jahres deutlich. Das liegt daran, dass das Wasser des Medicine Lake in einem der größten unterirdischen Flusssysteme der Welt abfließt. Einen sichtbaren Abfluss hat der See nicht. Der Pegelstand ist im Sommer am Höchsten, da dann der Schmelzwasserzufluss die mögliche Abflussmenge übersteigt.

Blick über den Medicine Lake im Jasper National Park
Weißkopfseeadler in einem Baum am Medicine Lake
Baumstämme im See und Ufer mit Tannen und Bergen dahinter

Anfang Juli 2015 brach genau hier an der Nordspitze des Medicine Lake das verheerende Excelsior wildfire aus. Rasend schnell fraßen sich die Flammen durch das Maligne Valley bis zum Maligne Lake. In den nächsten zwei Tagen wurden über 1.000 Menschen evakuiert. Fünfzig Wanderer, die auf dem Skyline Trail unterwegs waren, mussten mit Hubschraubern gerettet werden. Die Spuren des Feuers sieht man bis heute deutlich.

Unser weißer Tacoma Pickups am Ufer des Medicine Lake
Unser Tacoma Pickup am Nordufer des Medicine Lake

Athabasca Falls – zwischen Gischt und Granit

Die Athabasca Falls sind genauso ein Muss für jeden Besucher des Jasper National Park. Der Athabasca River stürzt hier mit unglaublicher Kraft etwa 23 Meter in die Tiefe. Was diese Wasserfälle so beeindruckend macht, ist nicht ihre Höhe, sondern die gewaltige Menge Wasser, die hier mit ohrenbetäubendem Lärm durch die enge Schlucht schießt.

Athabasca Falls im Jasper National Park. Wasser das durch eine Enge in eine Schlucht stürzt
Blick von hinten auf die herunterstürzenden Fälle des Athabasca River

Es gibt mehrere Aussichtspunkte, von denen aus du die Wasserfälle bewundern kannst. Der Athabasca River entspringt übrigens im Columbia Icefield und fließt etwa 1.200 Kilometer in Richtung Norden, bis er in den Arktischen Ozean mündet.

Oberes Viertel der Fälle mit Athabasca River und bewaldetem Ufer
Blick auf den breiten Fluß hinter den Fällen mit bewaldetem Ufer und Bergen im Hintergrund

Der Besuch der Athabasca Falls nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, da die Wanderung vom Parkplatz aus nur ein paar Minuten dauert. Dennoch solltest du dir Zeit nehmen, die verschiedenen Aussichtsplattformen zu erkunden, um die volle Wucht dieser Fälle zu erleben.

Maligne Canyon – Über sechs Brücken musst Du gehen

Nur etwa 15 Fahrminuten nordöstlich von Jasper liegt der Maligne Canyon, eine der tiefsten und beeindruckendsten Schluchten in den kanadischen Rocky Mountains. Hier hat der Maligne River über Jahrtausende hinweg eine bis zu 50 Meter tiefe Schlucht in den Kalkstein geschnitten.

Maligne River in enger Schlucht des Maligne Canyon
tosender Fluss im Maligne Canyon Jasper

Die Wanderung durch den Maligne Canyon ist leicht und bietet immer wieder neue Ausblicke. Vor allem die steilen Felswände am Anfang und das rauschende Wasser, das sich durch die enge Schlucht windet, sind beeindruckend. Immer wieder gibt es auch Wasserfälle. An einigen Stellen kannst du sogar in kleine Höhlen blicken, die das Wasser in die Felsen gegraben hat.

Wasser des Maligne River , welches in eine kleine Höhle fliesst
Breiter werdende Schlucht des Maligne Canyon mit felsigem bewaldeten Ufer

Das schöne an dem Hike ist, dass die Zeiteinteilung recht flexibel ist. Er führt über insgesamt sechs Brücken, die immer wieder neue Perspektiven auf den Canyon bieten. Die engsten Stellen des Canyon sind gleich am Anfang. Bis hierhin wanderst Du nur etwa 15 Minuten. Die zweite Brücke ist der höchste Punkt der Wanderung. Hier stehst Du 50 Meter über dem Wasser. Bis zur fünften Brücke öffnet sich der Canyon dann immer weiter. Zeitbedarf für den Hike bis hierher und zurück sind ungefähr zwei Stunden.

Eine der sechs Brücken über den Maligne River im Maligne Canyon des Jasper National Park
Der jetzt breite Fluss mit ebenem Ufer, welches mit hohen Tannen bewachsen ist.

Der Weg bis zur sechsten Brücke führt dann meist durch Wald entlang des nun breiten Flusses bis zu einer beliebten Wildblumen-Wiese. Hierfür benötigt man eine zusätzliche Stunde. Wir empfehlen, bis zur vierten Brücke zu laufen, um in kurzweiligen anderthalb Stunden einen umfassenden Eindruck vom Maligne Canyon zu bekommen.

Valley of the Five Lakes – Geheimtipp für Naturliebhaber

Das Valley of the Five Lakes ist ein oft übergangenes Wanderziel im Jasper National Park. Dabei sehen wir hier auf einer relativ kurzen Wanderung (ca. 4,5 km, Zeitbedarf etwa zwei Stunden) fünf wunderschöne Seen, die in verschiedensten Farben schimmern – von Smaragdgrün bis Tiefblau. Diese entstehen durch die unterschiedlichen Lichtbrechungen im Wasser und sorgen für ein traumhafte Fotomotive.

See im Valley of the Five Lakes von oben mit türkisem Rand und blauer Mitte zwischen Tannen und mit Berg im Hintergrund

Die Wanderung führt zu Beginn durch einen Wald und dann entlang der Ufer mit kleineren Auf- und Abstiegen. Jeder der Seen hat seinen eigenen Charakter, wobei der dritte und der vierte See am eindrucksvollsten sind. Die fünf Seen haben übrigens keine offiziellen Namen, sie werden einfach nach der Reihenfolge durchnummeriert. Im Juli und August sind oft Bären in der Gegend, um sich mit den vielen Beeren hier zu versorgen.

Smaragdgrünes Wasser eines Sees im Valley of the Five Lakes mit Bumstämmen am Ufer und Tannen im Hintergrund
Blick über einen See auf das bewaldete Ufer und einen Berg im Hintergrund

Der Hike ist einfach und für alle Fitnesslevel geeignet. Es gibt sogar einige Stellen, an denen du in das klare Nass springen kannst, wenn dir nach einer Erfrischung ist – aber Vorsicht, das Wasser ist ziemlich kalt!

Lake Annette und Lake Edith – perfekte Pausenorte

In unmittelbarer Nähe von Jasper gibt es eine Menge Seen, die einen Besuch lohnen. Nur zehn Fahrminuten vom Ortskern entfernt bieten der Lake Annette und Lake Edith für uns einen wunderbaren Ort, um nach einem Wandertag im National Park noch etwas zu entspannen oder ein Picknick zu machen.

Der Lake Annette ist im Sommer ein auch bei Einheimischen beliebter Treffpunkt zum Schwimmen. Hier gibt es einen kleinen Sandstrand und klares, flaches Wasser. Eine Tour im Kajak ist ebenso möglich wie ein Spaziergang entlang des Ufers.

Lake Annette mit gelbem Kajak im Vordergrund und Bergmassiv im Hintergrund
Lake Annette

Wir nutzen auch gerne die Grills in der schönen picnic area für unser Abendessen. Der Lake Edith genau nebenan ist etwas ruhiger und weniger besucht, aber nicht weniger schön. Du kannst hier ebenfalls schwimmen oder einfach nur am Ufer entspannen und die Natur genießen. Beide Seen bieten beeindruckende Ausblicke auf die Victoria Cross Range, die sich im Hintergrund majestätisch erhebt.

Malte am Ufer des Lake Edith in der Abndstimmung mit Blick auf das bewaldete Ufer und Berge dahinter
Lake Edith

Wildlife im Jasper National Park

Im Jasper National Park gibt es eine riesige Vielfalt an Wildtieren. Du kannst hier Elche, Grizzlybären, Schwarzbären, Hirsche und sogar Wölfe sehen. Wir hatten bisher bei jedem Besuch Glück mit Bärensichtungen. Hier überquert z.B. seelenruhig eine Schwarzbär-Mutter mit ihren beiden Jungen vor uns die Maligne Lake Road:

Schwarzbär Mutter mit zwei Jungen an der Maligne Lake Road im Jasper National Park

Dieses Prachtexemplar von einem wohlgenährten Schwarzbären bewegte sich 2010 direkt an der Zufahrtstraße zum Valley of the Five Lakes:

Nahaufnahme eines Schwarzbären an der Zufahrt zum Valley of the Five Lakes

Auch die schneeweißen Bergziegen (Mountain Goats) sind immer wieder beeindruckend anzuschauen und die Begegnung mit Ihnen ein tolles Erlebnis. Hier sorgen gerade Park Ranger am Goats and Glaciers Outlook dafür, dass sie sich schnell aus der Nähe der gefährlichen Straße entfernen.

In der Nähe: Mount Robson Provincial Park

Über den Yellowhead Highway verlassen wir den wundervollen Jasper National Park in Richtung Kamloops. Am Portal Lake sagen wir der wundervollen Provinz Alberta „Auf Wiedersehen“ und der selbsternannte „beste Ort der Welt“ British Columbia heißt uns herzlich willkommen.

Dichte grüne Vegetation am Portal Lake in Alberta unter blauem Himmel mit weißen Wölkchen
Portal Lake am Yellowhead Highway
Malte und Caro am Yellowhead Highway vor dem Schild mit der Aufschrift "Welcome to British Columbia"

Die weitere Strecke bis zum Mount Robson Provincial Park ist landschaftlich natürlich sehr schön – wobei wir aber zugeben müssen, dass wir nach den ganzen Highlights der letzten Tage etwas verwöhnt sind.

Schild des Mount Robson Park mit weißer Bergziege obendrauf

Der Mount Robson selbst ist mit fast 4.000 Metern der höchste Berg in den kanadischen Rocky Mountains. Der beste Aussichtspunkt auf den Berg liegt direkt am Visitor Center. Im Sommer blühen auf der großen Wiese dahinter wunderschön die Wildblumen und sorgen für ein optimales Fotomotiv.

Blick auf den Schneebedeckten Mount Robson von der Wildblumenwiese hinter dem Visitor Center aus.

Bei gutem Wetter empfehlen wir den kurzen Spaziergang zu den Overlander Falls des Fraser River zwei Kilometer östlich des Visitor Centers.

Fazit

Der Jasper National Park ist ein Paradies für Naturliebhaber. Ob du die gewaltigen Gletscher des Columbia Icefield bestaunst, durch das Tal der fünf Seen wanderst oder die tosenden Athabasca Falls besuchst – dieser Park bietet eine unglaubliche Vielfalt an Landschaften und Erlebnissen. Jasper ist der perfekte Ort, um die Wildnis in ihrer reinsten Form zu erleben und die Ruhe und Schönheit der Natur zu genießen. Zwei Übernachtungen in Jasper solltest Du mindestens planen, um dem Park und der langen Anfahrt gerecht zu werden. Viel Spaß!

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Über den Autor
Malte
Seit 2001 ist Nordamerika meine große Leidenschaft und ich reise jedes Jahr meist zweimal dorthin. Ob beim Wandern durch die atemberaubende Natur, beim Offroaden durch die Wildnis oder beim Erleben packender Sportveranstaltungen – ich entdecke die Vielfalt des Kontinents immer wieder neu. Über die Jahre sind vor allem der Südwesten der USA und Los Angeles wie eine zweite Heimat für mich geworden.

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