Im Spätsommer 2009 durch durch Nevada, Arizona, Texas, New Mexico, Colorado und Utah – ein Reisebericht
Route
- Las Vegas
- Las Vegas – Lake Mead – Valley of Fire State Park
- Las Vegas – Red Rock Canyon
- Las Vegas – Sedona
- Sedona
- Sedona – Watson Lake – Castle Hot Springs Road – Scottsdale
- Scottsdale – Lost Dutchman State Park – Apache Trail
- Scottsdale – Organ Pipe Cactus National Monument – Saguaro National Park – Tucson
- Tucson – Chiricahua National Monument – El Paso
- El Paso – White Sands National Park – Alamogordo
- Alamogordo – Albuquerque – Turquoise Trail – Santa Fe
- Santa Fe – Kasha Katuwe Tent Rocks – Ah Shi Sle Pah Wilderness – Farmington
- Farmington – Old Lime Creek Road – Clear Lake – Yankee Boy Basin – Ouray
- Ouray – Black Canyon of the Gunnison – Colorado National Monument – Moab
- Moab – Pictureframe Arch – Kane Creek Canyon Overlook – Secret Spire – Long Canyon
- Moab – Top of the World – Dolores River Overlook – Tower Arch
- Moab – Burr Point – Little Egypt – The Volcano – Devils Garden – Escalante
- Escalante – Cottonwood Canyon Road – Alstrom Point – Page
- Page – Wahweap Hoodoos – Rainbow Valley – Edmaiers Secret – Old Paria Movie Set
- Page – Las Vegas
- Las Vegas
Prolog
Entscheidend für unsere Routenplanung durch den Südwesten USA in diesem Jahr war, die weißen Flecken auf unserer persönlichen Landkarte im südlichen Arizona zu füllen. Desweiteren stand auch das White Sands National Monument in New Mexico schon lange ganz oben auf unserer ToDo-Liste. Und wo wir schonmal in der Gegend sind wollten wir gleich auch unsere Welcome-Schilder-Sammlung um Texas erweitern. In der Gegend um Page und Moab wird es sowieso nie langweilig – auch wenn man dort schon viele viele Tage verbracht hat – und so stand ziemlich bald die obige Route fest.
Die Unterkünfte haben wir fast alle vorgebucht. Wer gut geplant hat braucht keine Spielräume, mit Wetterkapriolen ist um diese Jahreszeit nicht zu rechnen und außerdem wissen wir gerne vorher, wo wir unsere müden Häupter betten und müssen abends keine Zeit mit der Hotelsuche vergeuden. Bei Alamo haben wir einen Fullsize SUV gebucht, denn wir sind auf bestmögliche Geländetauglichkeit angewiesen und haben so in der Choiceline die größte Auswahl.
Obwohl wir lieber direkt fliegen haben wir wegen der für uns besten Flugtage und -zeiten diesmal bei United Airlines gebucht, und zwar Frankfurt-Chicago-Las Vegas. Die Nacht vor dem Flug verbringen wir im Mercure Wings Airport Hotel in Frankfurt, wo auch unser Auto die nächsten drei Wochen auf uns warten wird. Und jetzt geht’s los!
Anreisetag
„Airport Hopping“
Pünktlich um 6:30 Uhr sind wir heute Morgen zwei Stunden vor Abflug am Airport. Beim Warten auf das Boarding wird aber schnell klar, dass wir ruhig noch liegenbleiben hätten können. Im Zehnminutentakt wird der Abflug immer weiter nach hinten verschoben. Unser Flieger hat Verspätung – und wir mittlerweile nur noch 90 Minuten Zeit für das Umsteigen in Chicago. Eine Dreiviertelstunde nach der geplanten Zeit heben wir schließlich ab und verlassen Deutschland über die nordfriesischen Inseln. Weiter geht es über Island und Grönland, auf das sich bei klarstem Himmel sehr schöne Aussichten ergeben.
Ab der kanadischen Küste bis zum Lake Michigan verhindert dann leider eine geschlossene Wolkendecke die freie Sicht. Wir werden den Flug über das Gefühl nicht los, dass diese Verspätung heute morgen uns noch zum Verhängnis werden wird. Der Pilot kann knapp 20 Minuten aufholen und wir landen nach 9 Stunden um kurz vor 11 Uhr Ortszeit in Chicago.

Die Flugbegleiterin versichert uns, dass wir unseren Weiterflug nach Las Vegas um 11:55 Uhr erreichen werden, da angeblich um diese Uhrzeit an der Immigration nichts los sei. Doch eine bis auf den letzten Platz besetzte Boeing 777 macht da schon einiges an Arbeit. Dazu kommt noch eine andere vollbesetzte Maschine aus Japan, die zeitgleich gelandet ist. Während wir nun in der endlosen Schlange auf Einlass ins Land warten wird uns klar, dass wir unseren Anschlussflug nie und nimmer erreichen werden.
Die Immigration geht dann schnell als wir endlich an der Reihe sind. Unser Flug ist aber natürlich weg. Nun geht es also zum United Service-Schalter. Die drei nächsten Flüge nach Las Vegas sind überbucht. Wir haben die Wahl zwischen Standby-Tickets hierfür oder festen Plätzen für den nächsten Flug nach L.A. und dann weiter nach Las Vegas. Da wir noch nicht in Zocker-Stimmung sind entscheiden wir uns für die zweite Variante. Während wir drei Stunden auf unseren Weiterflug warten beschließen wir zum zweiten Mal, dass wir nur noch direkt fliegen. Das erste Mal hatten wir das schon 2000 beschlossen, wo wir auf genau diesem Flughafen 12 Stunden auf unseren Weiterflug nach Deutschland gewartet haben.
Ein Gutes hat das Ganze aber: um unser Gepäck müssen wir uns erstmal nicht mehr kümmern. Das ist angeblich schon ohne uns auf direktem Wege nach Las Vegas und wartet dann dort auf uns. Wir ahnen, dass das niemals gutgehen kann. Der Flug nach Los Angeles startet pünktlich und vier Stunden später landen wir dort. Nochmal eine Stunde später gehen wir dann für 55 Minuten wieder in die Luft, um zu unserem Endziel Las Vegas zu fliegen. Statt wie geplant um 14 Uhr kommen wir hier nun um 20 Uhr Ortszeit an. Der ganze Spass hat uns also einen halben Urlaubstag gekostet. Diese Tatsache und die Erwartung, dass unser Gepäck verloren gegangen ist schlägt natürlich auf die Laune. Doch als wir auf den United Baggage Service Schalter zukommen sehen wir schon von weitem unsere drei Gepäckstücke. Was für eine Erleichterung!
Bei Alamo ist um diese Uhrzeit am Wochenende natürlich auch nicht mehr viel zu holen. Gerade einamal vier Fullsize-SUV stehen zur Auswahl: Zwei Saturn Outlook, ein Dodge Durango und ein Nissan Pathfinder. Die beiden Outlook fallen wegen zu geringer Bodenfreiheit aus und den Durango hatten wir auf unseren letzten drei Reisen. Also fällt die Wahl auf den Japaner, der auch als einziger über Geländeuntersetzung verfügt. Er sollte sich im Verlauf unserer Reise als genau die richtige Wahl herausstellen.
Als wir um 22 Uhr im Encore at Wynn Las Vegas* einchecken sind wir seit 26 Stunden auf den Beinen. Wir bekommen ein Zimmer mit zwei Queensize-Betten im 24. Stock mit Strip View, was wir morgen aber gegen ein Zimmer mit King-Bett tauschen werden. Wir machen uns kurz frisch und lassen nach einem solchen Tag den Abend bei einem kühlen Budweiser am Blackjack-Tisch ausklingen. Passend zum Tag natürlich ohne Erfolg. Um 0:30 Uhr fallen wir völlig erledigt ins Bett.
1. Tag: Las Vegas
“Shop all day, play all night”
Eine Stunde bevor der Wecker klingeln sollte wachen wir ausgeschlafen um 7 Uhr auf. Die Nacht war sehr erholsam und auch mehr als erforderlich nach dem ganzen Flugstress. Sofort reißen wir die Vorhänge auf und genießen den Blick auf den Strip. Nach einem großen Kaffee machen wir uns auf den Weg zum Walmart, um Getränke einzukaufen. Das Thermometer zeigt jetzt schon 90 ° F. Auf dem Strip hat sich in dem einen Jahr seit unserem letzten Besuch einiges getan: der Bau vom City Center ist sehr weit vorangeschritten und die Erweiterung des Planet Hollywood ist auch fast fertig.

Da der Himmel nach Regen aussieht, entscheiden wir uns heute einen Shopping-Tag im Premium Outlet Las Vegas North und in der Fashion Show Mall einzulegen. In Abwandlung des Vegas Biker-Mottos „Ride all day, play all Night“ stellen wir den Tag also unter obige Überschrift. Zu dem ursprünglichen Motto kommen wir dann morgen. Das aktuell angesagte Modelabel Ed Hardy ist jetzt auch hier allgegenwärtig und in beiden Einkaufszentren prominent vertreten – und so ist das hier ein Treffpunkt deutscher Touristen. Tatsächlich regnet es nun auch ein wenig, unsere Entscheidung war also richtig.
Wir bringen ein paar volle Tüten ins Hotel und sehen, dass wir eine Message haben: Unser Zimmer ist fertig und so ziehen wir 14 Stockwerke tiefer in unser neues Reich mit Kingsize-Bett und abgetrenntem Wohnbereich. So ein Umzug funktioniert ohne die Rezeption zu sehen, die Zimmerkarte wird einfach für das neue Zimmer frei geschaltet.
Zum Essen gehen wir heute ins Planet Hollywood im Caesars Hotel. Von hier ist es nämlich nicht weit zu Fat Tuesday, wo wir uns einen 190 Octane holen und damit über den Strip schlendern. Es muss an diesem und den paar Budweisern liegen, dass wir auch heute wieder weder im Casino vom Mirage noch im Encore Glück haben. Als Caro dann in gefühlt zwanzig Sekunden 20 $ an einem 1 Cent Slot verbrennt ist das für uns das Zeichen ins Bett zu gehen. Im Fernsehen schauen wir noch ein bisschen Baseball auf ESPN in High Definition. Was für ein Bild! Es wird Zeit, dass sich das auch endlich in Deutschland durchsetzt!
2. Tag: Lake Mead – Valley of Fire State Park
“Ride all day, play all night”
Caros Kopf bestraft sie heute Morgen für den etwas ausschweifenden Abend gestern. Eine kalte Dusche und ein Kaffee sorgen aber schnell für Besserung. Wir verlassen das Hotel in Richtung Harley Davidson. Hier wollen wir uns für 24 Stunden ein Bike mieten. Damit es Caro auch bequem hat soll es etwas gemütliches werden. Tom führt uns durch das Riesenangebot und wir entscheiden uns für eine pechschwarze Street Glide.
Nachdem ich ihm kurz auf dem Parkplatz bewiesen habe, ein „heavyweight Motorcycle“ bewegen zu können fahren wir vom Hof und in Richtung Lake Mead. Am Eingang zur Lake Mead National Recreation Area kaufen wir unseren Nationalpark-Pass und wollen dann mal schauen wie weit die Brückenbauarbeiten am Hoover Dam vorangeschritten sind. Hier hat sich einiges getan, eigentlich fehlen nur noch die Fahrbahnen über dem Bogen.

Es ist verdammt heiß heute, 110° F. Da in Nevada leider Helmpflicht besteht läuft der Schweiß darunter in Strömen. Das mitgenommene Wasser in den Seitentaschen eignet sich mittlerweile auch nur noch zum Kochen. Über den menschenleeren Lakeshore Drive fahren wir dann ins Valley of Fire.

Es ist nun schon später Nachmittag, als wir im State Park ankommen. Bei den White Domes vertreten wir uns kurz die Beine. Heute sind wir mal nicht zum Wandern hier, sondern nutzen das Valley of Fire vielmehr als wunderschönen Background für unseren Ritt. Mit dem Bike durchs Rainbow Valley zu cruisen macht unheimlich Spaß.


Der untergehenden Sonne entgegen fahren wir dann Richtung I-15. Mit 75 mph auf der Interstate und nur einer Nussschale auf dem Kopf zieht es uns alle Falten aus dem Gesicht. Das ist nun nichts was man jeden Tag haben muss, sorgt aber dafür, dass wir um 20 Uhr wieder im Hotel sind, um aus den verschwitzten und staubigen Klamotten zu kommen und kurz zu duschen.
Dann sitzen wir wieder auf. Es soll heute stilecht zum Essen ins Harley Davidson Cafe auf dem Strip gehen. Hier haben wir ja schon viele Staus erlebt, aber heute geht es gar nicht. Vor dem City Center wird es einspurig. Nach sage und schreibe 1,5 Stunden „Motorradstehen“ kommen wir völlig entnervt an unserem Ziel an. Essen und Service hier sind nicht empfehlenswert und so wird es nicht der erhoffte Ausklang eines wunderschönen Tages. Auf dem Rückweg umfahren wir den Strip weitläufig und schauen uns bei der Gelegenheit noch kurz das Hard Rock Hotel und das Hofbräuhaus an. „Play all night“ muss heute leider wegen akuter Müdigkeit ausfallen. Um 1 Uhr geht es fix und fertig ins Bett.
3. Tag: Red Rock Canyon – Las Vegas
„Nicht schon wieder!“
Bis 11 Uhr muss das Bike zurück gebracht werden. Diese Zeit wollen wir noch voll ausnutzen. Was macht man in Vegas, wenn man wenig Zeit hat und schnell in einer schönen Landschaft sein will: man fährt zum Red Rock Canyon. Also stehen wir um 6 Uhr auf und sitzen um kurz nach sieben auf dem Motorrad. Es sind jetzt schon wieder angenehme 87° F. Die Fahrt über den Charleston Boulevard kommt uns elend lang vor – wahrscheinlich weil man das Ziel eigentlich die ganze Zeit über sieht – aber nach ca. 45 Minuten sind wir da. Der Scenic Drive ist ein Paradis zum Motorradfahren und wir brauchen heute für ihn mit kurzen Fotostops ca. 1 Stunde. Für einen kurzen Hike reicht leider die Zeit nicht aus.
Um kurz nach halb Zehn sind wir wieder am Strip. Ich setze Caro beim Hotel ab, damit sie das Auto holt und mache mich auf den Weg Richtung Harley. Auf einmal ist es wie eine Fahrt auf Eiern und das Hinterrad macht ungewöhnliche Fahrgeräusche. Geräusche, die sehr an einen Plattfuss erinnern. Ich fahre rechts ran und sehe, dass ich mich leider nicht getäuscht habe. So ein Mist. Nicht schon wieder! Vor zwei Jahren ist uns das mit dem Auto schon auf der House Rock Valley Road auf dem Rückweg von White Pocket passiert. Nur hat man beim Bike keinen Ersatzreifen dabei. Ich entscheide mich, die restlichen zwei Meilen bis zum Ziel noch zu fahren. Tom schaut sich das ganze an und findet einen Nagel im Profil. Kosten entstehen uns hierdurch selbstverständlich nicht und so wird mein Deposit in voller Höhe zurückgebucht. Um unsere wunden Hintern nach diesem 24-stündigen Vergnügen zu schonen legen wir uns im Hotel an den Pool.
Ein kleiner Hunger wird bei McDonalds am Circus Circus gestillt und von hier ist es nun auch nicht mehr weit bis Downtown und zur Fremont Street, wo wir noch ein bißchen bummeln. Leider ist dies schon unser letzter Vegas-Abend und all unsere Sachen wollen wieder gepackt werden, was wir schnell erledigen. Danach gehen wir im „Stripburger“ – einem kleinen Restaurant vor der Fashion Show Mall mit Terrasse – sehr lecker essen. Den Abend lassen wir im Palazzo Casino ausklingen.
Die vier Tage sind viel zu schnell vergangen und wir haben es wieder nicht auf den Stratosphere Tower, ins Neon Museum und auf die Frenchman Mountains geschafft. Das nächste Mal! Das Encore at Wynn Las Vegas* hat uns super gefallen. Man hat im Gegensatz zu den anderen großen Strip-Hotels das Gefühl von Überschaubarkeit. Und vom Auto zum Zimmer benötigt man nur fünf Minuten!
4. Tag: Sedona
“The Capital of Esoterik”
Um halb neun verlassen wir Sin City – in der zur Zeit anscheinend auf jeder einzelnen Straße der Asphalt erneuert wird – über Henderson und Boulder City. Auch ein Stau hinter der Baustelle am Hoover Dam kostet uns ein wenig Zeit. Um 11 Uhr erreichen wir Kingman, wo wir dann erst einmal frühstücken und das erste Mal das Auto betanken müssen. 2,67$ für die Gallone 91er Premium – bei diesem Preis macht das Fahren in diesem Jahr doppelt so viel Spaß. Weiter geht es über die Interstates 40 und 17 bis zur Abfahrt 320. Hier verlassen wir in diesem Urlaub erstmals den Asphalt auf die Schnebly Hill Road, über die wir nach Sedona einfahren.
Die Piste ist vor allem im Mittelteil in schlechtem Zustand und sehr rau. Die Ausblicke von hier auf die wunderschöne Umgebung Sedonas und die Stadt selbst sind traumhaft. Ein paar Jeep-Safaris kommen uns entgegen, aber ansonsten ist nicht viel los. Wir halten einige Male um Fotos zu machen und zu filmen. Zehn Meilen und 90 Minuten später erreichen wir wieder Asphalt und unsere Destination für die nächsten zwei Nächte.


Unser erstes Ziel ist ein Hügel an der Airport Road. Nach einem kurzen Hike sind wir auf dem kleinen Berg und genießen einen herrlichen 360° Blick. Hier oben angekommen werden wir auch gleich gewahr, dass wir uns hier in einer Hochburg der Esoteriker befinden. Drei weibliche Anhänger dieser Bewegung stehen am höchsten Punkt und bedampfen sich gegenseitig mit rauchenden Baumstümpfen. Dabei rufen sie sich unentweg Durchhalteparolen zu. Dieser Spezies begegnen wir im Laufe des Tages immer wieder.
Dann fahren wir auf der US 179 südlich von Sedona zum Bell Rock und Courthouse Rock, die sich kurz vor der Golden Hour von ihrer besten Seite zeigen. Über die Verde Valley School Road ist es von hier nicht mehr weit bis zum Cathedral Rock. Wir parken unser Auto, welches mittlerweile eine schöne rote Staubschicht hat und hiken entlang des Oak Creek diesem Wahrzeichen Sedonas entgegen und genießen den Sonnenuntergang.

Nach etwa 90 Minuten sind wir wieder am Auto und gehen dann noch Getränke einkaufen und essen. Um 21 Uhr checken wir in unserem Quartier für die nächsten 2 Nächte ein: dem Orchards Inn of Sedona (jetzt The Cliffs*). Dieses liegt super zentral direkt im Stadtkern. Die Zimmer wurden kürzlich erst renoviert. Wir schreiben bei einem kühlen Bier die Reiseberichte und sichten die bereits aufgenommenen Fotos. Danach fallen wir stehend k.o. ins Bett.
5. Tag: Sedona
“Ein Tag am Bach”
Gestern ist es spät geworden. Deshalb wird der Wecker noch einige Male ausgedrückt bevor wir um 7:30 Uhr endlich aufstehen. Wir trinken auf unserem Balkon einen Kaffee, legen einige Liter Wasser in unserem Coleman kalt und fahren gen Norden aus Sedona heraus bis zum Trailhead des West Fork of the Oak Creek. Es ist 9:30 Uhr als wir uns hier schwer bepackt mit Wasservorräten und unserer Foto- und Videoausrüstung auf den ca. sieben Meilen langen Roundtrip begeben. Dieser führt zu Beginn durch ein Tor aus Apfelbäumen und folgt dann dem zwischen den steil aufragenden Canyonwänden leise vor sich hinplätschernden Oak Creek durch eine herrlich riechende Vegetation aus Koniferen, Ponderosa Pinien und Farn. Das äußerst schmerzhafte Poison Ivy wächst hier wohl auch, wir sehen allerdings keines. Der Trail liegt größtenteils im Schatten, was bei den heutigen Temperaturen auch äußerst wohltuend ist.



Wo die beiden Canyonwände zusammenlaufen endet der Trail und wir haben bis hierher etwa ein Dutzend Mal den Bach gequert. Auf dem Rückweg treffen wir ein älteres Ehepaar aus Kalifornien, die für den Urlaub ihr Haus mit Leuten aus Sedona getauscht haben und unterhalten uns sehr nett eine ganze Weile. So sind wir erst um 13 Uhr ziemlich erschöpft wieder bei unserem Auto. Heute Abend wollen wir an einer der unzähligen Picknick Areas in der Gegend grillen und so fahren wir noch schnell zu Basha’s, um Fleisch, Salat und Brot einzukaufen. Für diese Supermarktkette haben wir noch keine Saving Card, da wir von der Kassiererin aber irgendwie als Touristen identifiziert werden bekommen wir trotzdem den Rabatt.
Wir fahren auf dem Highway 89 noch ein Stück weiter gen Westen und erreichen über die Oak Creek Road die Red Rock Secret Mountain Area. Am Beginn der Vultee Arch Road steht ein Red Rock Pass-Automat, welchen wir noch mal mit 5$ füttern. Diese Straße führt nach ca. 2 Meilen zum Devils Bridge Trail. Kurz nach der Aufnahme des Fotos unten ist die Dirtroad dann in einem dermaßen schlechten Zustand, dass ich bald auf 4WD umschalte. Nur langsam geht es voran. Um kurz vor 16 Uhr stellen wir unser Auto ab und versorgen uns mit reichlich Wasser. Das Thermometer zeigt wieder 44° C. Schnell steigt der Weg ziemlich an und der Schweiß fließt in Strömen. Schatten gibt es hier nicht wirklich. Aber die Ausblicke entschädigen für einiges als wir nach etwa einer Meile Wanderung oben angekommen sind.
Dass es sich bei der Devils Brigde um einen Arch handelt sieht man erst, wenn man am Ende des Trails oberhalb der „Brücke“ angekommen ist. Wir erholen uns vor einem herrlichen Panorama von der Anstrengung und sind um 17:15 Uhr wieder am Auto. Dann fahren wir zurück gen Norden und suchen uns einen schönen Grillplatz. Das Essen vom Grill schmeckt nach einem solchen kräftezehrenden Tag besonders gut. Mit dem Sonnenuntergang kommen wir wieder in Sedona an. Dies ist eine wirklich schöne kleine Stadt, in der wir uns zwei Tage sehr wohl gefühlt haben. Nur werden an jeder Ecke diese kleinen bunten Steine verkauft, die man sich wohl in die Schuhe legen soll, um so ein glücklicheres Leben zu führen. Bei ein paar gekühlten Budweisern laden wir dann noch Fotos hoch und schreiben Reisebericht. Morgen geht es ins vermutlich noch heißere Phoenix.
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